Scheinheilige Beteuerung aus der Türkei
Im diesjährigen Frühling wird am 29. Mai der geplante Auftritt des türkischen Außenministers Mevlüt Cavusoglu das Politikum überhaupt in der Klingenstadt sein. In Merscheid soll als Mitglied der erdoganistisch-türkischen Regierung auf Wunsch der Genc-Familie eine Rede halten, die an den vom hiesigen Verfassungsschutz befeuerten Brandanschlag vor 25 Jahren erinnert. Zu Recht vermuten politisch bewanderte Beobachter, dass allein mit seiner Anwesenheit in Solingen Cavusoglu ein Signal für die vorgezogene türkische Parlaments- und Präsidentenwahl am 24. Juni setzen wird. Jeder Anhänger des aus Ankara ferngesteuerten Moschee-Verbands DITIB wird am 29. Mai den Wink mit dem Zaunpfahl zu verstehen wissen, selbst wenn Cavusoglu mit keiner einzigen Silbe auf den Wahlkampf in Anatolien und Ostthrakien eingehen sollte.
Neben Cavusoglu haben sich der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) und der stellvertretende NRW-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) angekündigt. Mit seiner besonders verkorkst linken Politik ist der vormalige Bundesjustizminister Maas ein rotes Tuch für jeden Patrioten. Maas sind überdies die großen öffentlichen Beschwichtigungen angesichts des vorgesehenen Cavusoglu-Auftritts in Solingen zu verdanken. Aus patriotischer Perspektive ist Stamp zwiespältig zu bewerten, da er bereits vor seinem Eintritt in die NRW-Landesregierung als Bonner Ratsmitglied und einfaches Mitglied des Landtags in Düsseldorf sich aktiv gegen islamischen Extremismus engagierte, aber zugleich stets die in Altparteien-Kreisen obligate Portion Gutmenschentum bot.
„Das wird am 29. Mai einen Reigen geben: Ein Repräsentant der Recep-Tayyip-Erdogan-Diktatur neben einem Linksaußen-SPDler in höchster Regierungsverantwortung neben einem Vize-Ministerpräsident, dem nur bedingt beizupflichten ist!“, kommentiert der patriotische Solinger Ratsherr Stephan Hövels die sich ankündigende Gemengelage.
„Inzwischen heißt es aus Ankara, kein einziges türkisches Regierungsmitglied beabsichtige dieses Jahr in Deutschland an einer Wahlkampfveranstaltung teilzunehmen. Meines Erachtens brauchen wir hierzulande keinen einzigen Funktionär des Erdogan-Regmies, egal ob expliziter, impliziter oder tatsächlich gar kein Wahlkampf betrieben wird. Von mir aus können sich diese Leute in den Bergen von Anatolien islamisch austoben, wie es ihnen beliebt, sollen aber uns in Mitteleuropa bitte verschonen. Über die Hintertür wollen der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und seine Spießgesellen sehr wohl Wahlkampf in Europa betreiben. Am 20. Mai gedenkt der Islam-Despot persönlich in Bosnien-Herzegowina aufzutreten. Nach Sarajewo, in die Hauptstadt des bis ins späte 19. Jahrhundert osmanisch unterjochten Landes sollen in Europa lebende Parteigänger Erdogans strömen. Abschließend kann ich dazu nur sagen: Gebeuteltes Solingen, armes Sarajewo!“