AfD-Ratsgruppe: Politisch korrekte Lähmungserscheinungen?
Der 23. April wird wahrscheinlich als der schwarze Tag des parteipolitischen Rücktritts von Hans-Olaf Henkel in die Annalen der AfD-Ratsgruppe Solingen eingehen. Die Resignation des Industrie-Lobbyisten Henkel vom Posten des stellvertretenden Bundessprechers der „Alternativen“ ist von der AfD-Ratsgruppe Wuppertal „mit Bedauern“ kommentiert worden, woran sich die Solinger Mandatskollegen der Lucke-Partei sogleich anschlossen. Wie kein Zweiter steht Hans-Olaf Henkel in der AfD für das Trugbild von der „Einwanderernation Deutschland“ und ausufernden Liberalismus.
Der ehemalige Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, der am 25. Mai 2014 in das Straßburger EU-Parlament gewählt worden ist, sieht sich Vorwürfen ausgesetzt, als Abgeordneter durch besonders viel Abwesenheit und wenig Arbeit negativ aufzufallen. Sein innerparteilicher Rivale und Abgeordnetenkollege Marcus Pretzell, der im Ruf steht, ein wenig mehr in der elsässischen Metropole sowie in Brüssel zu leisten als Henkel, ist erst am 27. April aus der EU-Parlamentsgruppe der AfD ausgeschlossen worden. In seiner Funktion als NRW-Vorsitzender der „Alternativen“ setzte Pretzell im Herbst letzten Jahres einen unrühmlichen Tiefpunkt im Umgang mit seinem Duisburger Parteimitglied und kommunalen Mandatsträger Holger Lücht.
„Ein knappes Jahr dauert nun die aktuelle Amtszeit unseres Stadtrats an, doch von den Kollegen der AfD-Gruppe habe ich bislang keine nennenswerte Gremienarbeit wahrgenommen“,
so der Solinger PRO-Ratsherr Stephan Hövels.
„Wenn die meinen, mit ihrem Hans-Olaf-Henkel-Kurs allein sei so gut wie alles getan, so mögen sie ruhig fortfahren, doch bitte nicht darüber klagen, wenn es 2020 vom Wähler dafür die Quittung gibt. Allerdings könnte das Hauen und Stechen bei den ‚Alternativen‘ schon weit vorher in eine Implosion der Partei münden: Henkel gegen Pretzell, Pretzell gegen Henkel, AfD Solingen für Henkel und damit implizit gegen Pretzell, Pretzell gegen mehrere seiner NRW-Verbände usw. usf.
Zum Glück gibt es bei uns in der PRO-Bewegung keine zwangsverordnete politische Korrektheit, die uns lähmen würde, unseren Auftrag als echte Volksvertreter wahrzunehmen. Das überlassen wir gern anderen. Daher unser Motto: Mit Schwung und Elan politisch unkorrekt!“