Mevlüde Genc, eine türkische Ultra-Nationalistin?
Ein schrecklicher Verdacht lastet derzeit auf einer der prominentesten Einwohnerinnen Solingens, nämlich Mevlüde Genc, die am 29. Mai 1993 fünf nächste Verwandte durch einen von einem Verfassungsschutz-V-Mann angestachelten Brandanschlag verlor. Die Mittsiebzigerin lehnt den „Plattino-Integrationspreis“ ab, der von einer in Düsseldorf ansässigen, deutsch-türkischen Akademiker-Plattform vergeben wird. Selbst im „Solinger Tageblatt“, das nicht einmal ansatzweise im Verdacht steht, politisch „rechts“ zu sein, wird die Vermutung geäußert, Genc habe sich durch ultra-nationalistische Landsleute davon überzeugen lassen, die Auszeichnung nicht anzunehmen. Sollte dem so sein, so wäre die Klingenstadt mit einem enormen Skandal konfrontiert.
Stein des Anstoßes sei der zweite Preisträger Fatih Cevikkollu, der sich als Türke öffentlich für eine Aussöhnung seines Volks mit den Armeniern, die während des Ersten Weltkriegs zu Hunderttausenden von mohammedanischen Osmanen ermordet wurden, ausspricht. Für Anhänger des türkischen Diktators Recep Tayyip Erdogan und der mit ihm verbündeten „Graue Wölfe“-Bewegung ist Derartiges laut Gesetzgebung Ankaras „Herabsetzung der türkischen Nation“. Im Erdoganismus haben die Völkermord-Leugner das Sagen.